Elektrotherapie

Die Elektrotherapie wird heute  bei allen akuten und chronischen Schmerzzuständen, bei Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwächen angewendet.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Meist werden die Elektroden direkt auf der Haut angebracht. Aber es gibt ebenfalls die Möglichkeit, dass der Strom durch Wasser oder Öl geleitet wird. Es werden Ströme mit verschieden hohen Schwingungszahlen pro Sekunde eingesetzt, diese so genannte Frequenz wird in der Einheit Hertz gemessen.

Elektrotherapie wird u. a. eingesetzt als:

  • Reizstromtherapie
  • Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Iontophorese
  • Elektrogymnastik

Reizstromtherapie

Unter den Elektroden ist ein leichtes, vibrierendes Stromgefühl spürbar, jedoch ohne deutliches Zusammenziehen der Muskulatur. Anwendungsgebiete sind unter anderem bei akuten und chronischen Schmerzzuständen, Durchblutungsstörungen, Arthrosen, Prellungen, Zerrungen und Gelenkversteifungen.

Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)

Dieser Strom wird mit einer Frequenz von 50- 100 Hertz appliziert. Ziel ist es, durch die Beeinflussung von Nervenzellen im Rückenmark die Fortleitung des Schmerzes zu verhindern. Der Schmerz soll auch Stunden nach der Behandlung nicht über das Rückenmark nach oben weitergeleitet werden.

Iontophorese

Bei dieser Behandlung wird z. B. ein Medikament in die Haut eingeschleust. Unter eine Elektrode wird das Medikament aufgebracht und unter Strom fließen die gleich gepolten Ionen zur Gegenelektrode. Die Polung der Elektroden ist abhängig von dem Medikament.

Elektrogymnastik

Die Elektroden werden auf der Haut angebracht. Bei der Durchflutung mit dem applizierten Strom kommt es zu einer Kontraktion des darunter liegenden Muskels. Eingesetzt wird dieses Verfahren bei  Abschwächung der Muskulatur durch längere Ruhigstellung nach Operationen oder bei Lähmungen.

Ultraschalltherapie

Die meisten Patienten kennen Ultraschall als bildgebende diagnostische Maßnahme. In der Schwangerschaft um ein Kind zu sehen und zu beurteilen, oder beim Internisten, um ein Organ ohne Eingriff zu begutachten. Ultraschall kann aber auch als therapeutische Maßnahme eingesetzt werden.

Unter Ultraschall verstehen wir Schallwellen die höher als 20 000 Mal pro Sekunde schwingen. Ultraschall mit ca. 1MHz (1 Millionen Schwingungen in der Sekunde) setzen wir in der Therapie ein. Die Schallwellen breiten sich im Gewebe aus und jedes Teilchen der beschallten Region führt Schwingungen aus. Es kommt zu einer thermischen (leichte Wärme) und mechanischen Wirkung (Mikromassage).

Beide Wirkungen führen z. B. zu einer:

  • Verbesserung der Durchblutung, Gefäße werden erweitert
  • Zellen werden besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt
  • Bindegewebe wird gestärkt
  • Lymphbewegung und Lymphabfluss werden verbessert
  • Muskulatur entspannt sich

Ziel der Behandlung ist eine Normalisierung des gestörten Muskels, einer Sehne oder eines Gelenkes und somit eine positive Beeinflussung des Schmerzes.

Ultraschall ist besonders geeignet zur Behandlung von:

  • Wirbelsäulenleiden
  • Gelenkarthrosen
  • Muskelverspannungen und -verkürzungen
  • Zerrungen, Quetschungen
  • massiven Blutergüssen
  • Narben
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Karpaltunnelsyndrom